ChTf Haredale Phoenix

Phoenix ist im Hause – wie seine Mutter – ein echter Schmusetiger, der nichts mehr geniesst, als auf dem Rücken zu liegen und seinen Bauch streicheln zu lassen. Er ist ein äusserst umgänglicher, liebenswerter und verschmuster Hund (siehe diverse Fotos in seiner Galerie), aber wie alle Hunde des P-Wurfs, draussen ein echtes Powerpaket, der sicherlich nichts für unerfahrene Hundeführer wäre. Der unbändige Bewegungsdrang geht erst jetzt, im Alter von über 3 Jahren, allmählich in ein "normales" Mass über.

Am Wesenstest am 13. September 09 fragte mich eine Mitbewerberin, die mit einer entnervten, hektisch hechelnden Hündin mit im Ausstellungsring stand, wie alt Phoenix sei. Sie konnte es nicht fassen, dass er so jung und so "cool" war. Diese Nervenstärke manifestiert sich unter anderem auch beim Arbeiten in absoluter "steadiness", sei es bei Wild oder Dummys.

Phoenix hat nebst einer hervorragenden Nase einen unübertroffenen Sucheifer, der manchmal an Prüfungen nicht ganz einfach in den gewünschten Bahnen zu halten ist, auf der Jagd jedoch schon manch verloren geglaubtes Stück Wild in die Tasche gebracht hat, da weder Dornengestrüpp, noch Disteln oder Brennnesseln und kein noch so dichtes Schilf ihn vom Suchen abhalten können!

Der Richterkommentar nach einer Prüfung, an welcher Phoenix seine Mitkonkurrenten bei der Suche nach einem Fasan im Maisfeld ein "eyewipe" gegeben hatte, sagt genug: Man müsste wohl dem Bauern eine Entschädigung zahlen, da das Maisfeld nun beachtliche Schneisen aufweisen würde...

Phoenix' hervorragende Markierfähigkeit (von Mutter, Haredale Little Dart und Grossmutter, Blagroves Bramble geerbt) und sein aussergewöhnliches Erinnerungsvermögen sowie seine Nase, haben schon zu mehreren Prüfungssiegen geführt. Ausserdem hat es bisher noch keine Wildart gegeben, die er nicht selbstverständlich und spontan aufgenommen und gebracht hätte.

Was jedoch jedem, der Phoenix arbeiten sieht, sofort das Herz höher schlagen lässt, ist sein "style" und seine "tail action", die er von seinem legendären Vater, Conneywarren Spike, geerbt hat!

Die unbändige Energie, die Phoenix bereits als Junghund zeigte, hat leider dazu geführt, dass er im Alter von 6 ½ Monaten einen Unfall hatte, wo er mit dem rechten Vorderlauf in der Führungsschiene der noch nicht ganz offenen Schiebetür meines Kleinbusses einhängte und in dieser Position von den nachdrängenden Hunden noch geschoben wurde. Nach diesem Unfall lahmte Phoenix über Wochen, ja gar Monate, obschon auf dem Röntgenbild glücklicherweise keine Fraktur des rechten Ellbogens zu erkennen war.

Bei der Ellbogenauswertung wurde eine subchondrale Sklerosierung im rechten Ellbogen als ED Grad 1 ausgewertet, obschon der Ellbogen selbst sich als perfekt darstellte. Die intermittierende Lahmheit, die als Folge dieses Unfalls immer wieder auftrat, hörte erst dann endgültig auf, als Dr. med. vet. Paul Kramers (Zürich) seine neu entwickelte COBIS Methode anwandte.

Eigentlich wollte ich Phoenix dieses Jahr vermehrt an Field Trials à l'anglaise führen, aber sein gnadenloser Power führte zu Jagdverletzungen, die ein regelmässiges Training leider verhinderten und damit auch die geplante systematische Arbeit am Gehorsam über weite Entfernungen. Trotz Trainingsrückstand erreichte Phoenix jedoch schon am ersten FT à l'anglaise der Saison die notwendige Qualifikation um seinen französischen Field Trial Champion Titel "à la française" zu homologieren.

(Dezember 2010)

Phoenix Wurfgeschwister